Pilz des Jahres 2015
Die Pilzkundler der Deutschen Gesellschaft für Mykologie haben die
Becherkoralle (Artomyces pyxidatus) zum Pilz des Jahres 2015 gewählt.
Im gesamten Landkreis Waldeck-Frankenberg konnte diese seltene, wärmeliebende Art bisher nicht nachgewiesen werden.
Sie soll aber symbolisch für die riesige Zahl von Pilzen stehen, die auf abgestorbenen Bäumen (Totholz) leben.
Die in den letzten Jahren unter dem politischen Schlagwort „Energiewende“ intensivierte Holznutzung unserer heimischen Wälder hat zwar ökonomische Vorteile, jedoch werden tausenden von Arten aus
dem Pflanzen-, Pilz- und Tierreich ihre natürlichen Nahrungsquellen entzogen: das absterbende Holz. Der Mehrbedarf an Holz als Energieträger und zunehmend „aufgeräumte“ Wälder führen derzeit zur
biologischen Verarmung unserer Wälder. Den ungleichen Kampf um die Ressource Holz können diese Organismen nur überleben, wenn wirklich „nachhaltige Forstwirtschaft“ die Interessen des
Naturschutzes konsequenter als bisher berücksichtigt.
Eine Herausnahme von Waldflächen aus der Bewirtschaftung durch Schaffung von sogenannten „Naturschutz-Kernflächen“ (ehemals Altholzinseln) wäre hier ein Schritt in die richtige Richtung. Dies kann z.B. durch eine FSC-Zertifizierung unserer Waldflächen ermöglicht werden. Hierfür setzt sich der NABU ein!