Das Große Mausohr ist die größte mitteleuropäische Fledermausart mit einer Flügelspannweite von fast 40 cm und einem Gewicht zwischen 25 und 35 g. Die Wochenstuben der Art befinden sich in
Gebäuden.
In der Altstadt von Bad Wildungen wurde eine Kolonie mit über 70 Weibchen festgestellt. Mit Hilfe der Telemetrie konnte erforscht werden, dass die Tiere der Bad Wildunger Kolonie gerne den
Nationalpark Kellerwald-Edersee als Nahrungshabitat nutzen. So wurde z. B. ein Weibchen aus Bad Wildungen nachts bei der Jagd im Nationalpark bei Altenlotheim in 14 km Entfernung geortet!
Die Strukturen der großen Buchenwälder in unserer Region sind sehr günstig für die bevorzugte Jagdstrategie des großen Mausohrs. Das geschlossene Kronendach lässt kaum Bodenvegetation aufkommen, so dass die in langsamem Flug in 1 – 2 m Höhe über dem Waldboden jagenden Fledermäuse die Krabbelgeräusche der Laufkäfer hören, und die Insekten am Boden erbeuten können. Auch Mist- oder Maikäfer, Raupen, Nachtfalter, Grillen und Schnaken werden gefressen. So kann ein Mausohr z.B. 40 Maikäfer in einer Nacht vertilgen, bei unserer Kolonie sind das immerhin schon 2.800 Maikäfer nur für die Weibchen – den Förster freut’s.
Netzfangnachweise wurden in den alten Hutewäldern bei Albertshausen und in einem alten Buchenwald am Bösenberg bei Frebershausen erbracht. In seinem Winterquartier konnte das deutschlandweit auf der „Vorwarnliste“ geführte Große Mausohr bereits in
4 ehemaligen Bergwerkstollen im Gebiet der Stadt Bad Wildungen festgestellt werden. Die Mausohren sind europaweit über die FFH-Richtlinie geschützt und gelten in Hessen als stark gefährdet.